Compassion: Ein Plädoyer für den Erhalt des Mitgefühls im Gesundheitswesen

Authors

Eychmüller, S., Felber, S. (2023).

Abstract

Was, wenn wir viel Zeit hätten, unseren Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen zuzuhören? Gäbe es dann automatisch mehr compassion, mehr Mitgefühl? Oder braucht es eine neue (und gleichzeitig sehr alte) Ausrichtung in unserem zunehmend biotechnologisch und betriebswirtschaftlich gesteuerten Gesundheitswesen für mehr aktives Mitgefühl? Klar ist: Künstliche Intelligenz und Digitalisierung werden wesentliche Aufgaben in Diagnostik und Therapie in der Zukunft übernehmen. Die menschliche Nähe und der herzliche Beistand sind jedoch jahrhundertealte Essenzen der Medizin, die der Gerätepark nicht liefern kann. Aus Sicht der Patientinnen, Patienten und Angehörigen hat das Mitgefühl oder die mitfühlende Behandlung (compassionate care) einen sehr hohen Stellenwert. In enger thematischer Verbindung stehen patient- oder person-centered care [1].

Dieser Artikel möchte das Konzept der compassion aus dem Blickwinkel der Kommunikation im Gesundheitswesen beleuchten und Anregungen für die Umsetzung in der klinischen Praxis geben.